Skip to content

Neudorf

Das Pflegegericht Haidau erhielt von der Hofkammer mit Resolution vom 14. August 1723 den Auftrag, die bisher ödgelegene Hohengebrachinger Heide zu Nutzen zu bringen und den Untertanen, welche Gründe Kultivieren wollen, die erbetene Anzahl von Tagwerken zu zuweisen.

Im Herbst machte der Geometer Hierneis aus Straubing die Vermessungen. Im nächsten Winter hindurch verarbeitet das Pfleggericht Haidau die Ergebnisse zu einer ausführlichen Beschreibung der haidauerischen Heide. Der Flächenanteil des im Gerichtsbezirks Haidau liegenden Heideanteil betrug 986 ¾ Juchert; davon entfielen 570 ½ Juchert auf die Birkenheide, das Gelände zwischen Scharmassinger, Oberhinkofener, Denackerischen und Posthofischen Flur. Hier wollte der Pfleger ein neues Dorf errichten. Genügend Ackerboden war vorhanden, wenn auch nicht so gut wie derjenige um Seedorf, dazu zwei Täler für Wiesen und Painten und in der Nähe eine „Tegelgrube“ mit 18 Werkschuh tiefer Ziegelerde.

Die Siedler begannen im Sommer 1725 mit dem Bau der Häuser. Einige waren zu Jahresende vollendet. Die anfängliche zahl derselben ist nicht mehr bekannt. In den Akten ist nur zu finden, dass im Jahre 1732 acht neue Söldner angesiedelt waren. Darunter befand sich ein Wirt, der auch das recht zur Ausübung der Bäckerei, Metzgerei und Krämerei hatte, und ein Hafner zur Ausnutzung des in der Nähe liegenden Tiegels. Wie in Seedorf wurde auch hier eine gerade Straße auf einem Hügelrücken von Westen nach Osten gezogen. Und links davon die Wohnhäuser mit der front nach Süden angelegt.

Bei der Vermessung der Heide im Jahre 1752 waren zehn Söldner mit verschieden großen Höfen und ein Hirte angesiedelt. Es waren (1 Viertel-, 2 Drittel-, 7 Achtelhöfe und ein Hirthaus). Als ganzer Hof galt gewöhnlich eine Besitzung von 50 – 60 Tagwerk.

Der Name Neudorf für die Siedlung auf der Birkenheide wurde schon bei der Gründung des Dorfes 1725 in die Pfarrmatrikel von Hohengebraching gebraucht und erhielt sich als amtliche Bezeichnung bis zum heutigen Tag. Daneben wurde bisweilen Haidneudorf geschrieben, wohl zum Unterscheid von anderen Dörfern desselben Namens. In der Umgebung aber wird der der Name „Heid“ und zur Unterscheidung der „Oberen Heid“ (Seedorf) die Bezeichnung „Untere Heid“ vorzugsweise gebraucht.

Unweit des Ortes ist die BAB A93 mit der Tank- und Rastanlage Pentling.

An den Anfang scrollen