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Großberg

Auf Veranlassung des kurfürstlichen Generallandesdirektionsrates Joseph Hazzi wurde im Jahre 1804 Grund an Neusiedler vergeben. Der Ort Großberg ist der jüngste Ort der Gemeinde. Eine rege Bautätigkeit, die bis Heute anhält ist Grund dafür, dass das Dorf am Berg (Höhenunterschied 59 m), das Zweitgrößte wurde. Und die Bautätigkeit dort schreitet weiter fort.

Auf Veranlassung des kurfürstlichen Generallandesdirektionsrates Joseph Hazzi wurde im Jahre 1804 Grund an Neusiedler vergeben. Die Tagelöhner, Gütler und Maurer stammten aus Orten der näheren Umgebung. Hazzi beschrieb sie als „meistens kernhafte und rüstige Sprößlinge“. Dabei war der Nachweis eines ehrenhaften Leumunds, die Verfügung über den entsprechenden Kaufpreis und einer Heiratslizenz des Landgerichts Kelheim für die Interessenten zwingend.

Am 10. Oktober 1804 erscheint in den Kirchenbüchern der Pfarrei Hohengebraching ein erster Hinweis auf ein Dorf namens ’Argle’, ein neues an der Straße nach Abbach gelegenes Dorf, welches provisorisch von Hohengebraching versehen wird. Der Ortsname „Argle“ wurde ein Jahr später in den Kirchbüchern von Hohengebraching auf „Hazziberg“, und ab August 1806 schlussendlich auf „Großberg“ geändert. 1808 wird der Ort als „Ruralgemeinde“(= Landgemeinde, die nur aus einem einzigen Dorf besteht) eingestuft. Da die Siedler nur begrenzt Land erhielten, mussten sie sich ihren Lebensunterhalt zusätzlich als Tagelöhner oder Kleinhandwerker verdienen. So entwickelte sich Großberg in den ersten Jahrzehnten zu einer Arbeitersiedlung, in der sich aber auch Bauern (sogenannte „Sachler“) durch Zupachtungen und Zukäufe eine bescheidene Existenz aufbauen konnten.

Bis 1857 gehörte Großberg und weitere Orte der Gemeinde zum Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Kelheim und somit zu Niederbayern. Am 1. Oktober 1857 wurde die Ruralgemeinde dem Landgericht Stadtamhof und damit der Oberpfalz zugeteilt. Damit wurde die Gemeinde auch aus dem Steuerbezirk Matting gelöst und als eigene Steuergemeinde Großberg ausgewiesen. Das damalige Ortsgebiet umfasste 96 ha.

Zwischen 1864 und 1866 ließ die Königlich Bayerische Baubehörde Regensburg eine 1,5 km lange Strecke östlich des Ortes bauen (heute „alte B 16“), um die Sicherheit des Durchgangsverkehrs zu gewährleisten. 1907 gründeten die Bergler den ältesten SPD-Ortsverein im Landkreis.1909 bilden sich gleich zwei Arbeiter-Radfahrvereine in Großberg: Der sozialistisch orientierte Arbeiter- Rad- und Kraftfahrerbund „Solidarität“ und der Arbeiter-Radfahrverein „Felsenfest“. Von beiden Veloclubs sind Standarten erhalten: aus dem Jahr 1912 die von „Felsenfest“, aus dem Jahr 1929 die von „Solidarität“. Zwei Schützenvereine, die Feuerwehr, der Skiclub, der OGV, der Tennisclub und ein Verein für Deutsche Schäferhunde wurden gegründet.

Am 1. Juli 1972 schlossen sich die Gemeinden Großberg, Matting und Graßlfing im Zuge der Gebietsreform freiwillig zusammen. Sitz der Gemeindeverwaltung mit seinem ersten gewählten Bürgermeister Franz Wolf aus Matting war in Großberg, bis sich Pentling mit Hölkering, Großberg, Graßlfing, Matting, Hohengebraching, Niedergebraching, Neudorf, Poign und Seedorf am 1. Mai 1978 nach übereinstimmenden Gemeinderatsbeschlüssen endlich zu einer neuen Großgemeinde Pentling zusammenschlossen.

Seitdem nimmt die Einwohnerzahl Großbergs stetig zu. Während es 1824 noch 113 Einwohner waren, war die Zahl rund 80 Jahre später schon fast um die Hälfte gestiegen, weitere 50 Jahre später fast verdoppelt und 1970, weitere 20 Jahre später erneut auf knapp 700 erhöht. Zum 31. Dezember 2002 wurden es 1129 Einwohner. Im Jahre 2020 dann schon 1.315 Einwohner. Beste Voraussetzungen also dank vieler anpackender Hände, um sich nach Kriegsende 1945 in rasantem Tempo zu einer modernen Gemeinde zu entwickeln. 1952 wurde in Hand- und Spanndiensten eine eigene Schule errichtet.1963 fand in der neu erbauten Großberger Kirche „St. Heinrich und Kunigunde“ der erste Gottesdienst statt. Im gleichen Jahr wurde das Gemeindehaus zum Rathaus und Feuerwehrdepot erweitert. 1973 eröffnete die neue Verbandsschule Großberg. Mehr als 600 Kinder von der ersten bis zur neunten Klasse wurden dort unterrichtet. Der Schulverband umfasst auch die jetzt von Regensburg eingemeindeten Orte Oberisling, Leoprechting und Graß. 2008 erfolgte die Generalsanierung. Heute ist in Großberg die Grundschule mit mehr als 200 Schülern angesiedelt. Im Schulgebäude gibt es Betreuungsangebote durch die Johanniter als Mittagsbetreuung und Hort.

Seit 1991 hat Großberg am Mühlweg den zweiten kommunalen Kindergarten der Gemeinde. Er wurde vor zwanzig Jahren erweitert und im Jahr 2020 renoviert. Es wurden ein großes Sportgelände mit mehreren Fußballfeldern, eine überdachte Sommerstockhalle und ein Beachvolleyballfeld zwischen Großberg und Pentling errichtet. Dort ist auch der gemeindliche Jugendtreff Schlupfloch und in der Nähe besteht das Studentenwohnheim Campus Pentling. Am Ortsrand siedelten sich in zwei kleinen Industriegebieten mehrere Betriebe an.

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