Skip to content

Polizeiliche Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2020

Bericht von Thomas Rölz, Erster Polizeihauptkommissar PI Neutraubling

In Pentling wurden im zurückliegenden Jahr insgesamt 258 (im Vorjahr 322) Straftaten registriert. Dies bedeutet einen Rückgang um 19,9 Prozent oder 64 Fälle.

Den Großteil der Delikte bilden traditionsgemäß Betrugsstraftaten und die Fälschungsdelikte (insgesamt 203 Fälle in 2020). Die BAB A 3 und A 93, die das Gemeindegebiet durchqueren,sind  wie in den Vorjahren mit für die hohe Kriminalitätsbelastung des Gemeindegebietes verantwortlich. Die Aufklärungsquote hat sich leicht auf 42,2 % erholt (34,8), ist aber noch weit von einem zufriedenstellenden Ergebnis entfernt.

Bei der Diebstahlskriminalität wurde nur eine leichte Veränderung von 43 auf 50 Fälle registriert. Dazu zählen auch die Wohnungseinbruchdiebstähle, die sich leider um einen Fall von zwei auf drei erhöht haben. Überraschend ist die geringe Anzahl der Ladendiebstähle (4), die angesichts der zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten unerwartet gering ausfielen.

Der Diebstahl von Kfz hat sich von zwei auf vier, der von Fahrrädern von einem auf fünf Fälle erhöht.

Die Rauschgiftkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr von 23 auf 19 Fälle leicht gesunken.

Die Sexualstraftaten blieben mit 3 (4) annähernd gleich, jedoch ereignete sich keines dieser Delikte überfallartig im öffentlichen Raum. Lediglich ein Fall exhibitionistischer Handlungen fand im öffentlichen Raum statt.

Immer wieder Sorge bereitete uns in den letzten Jahren der Pendlerparkplatz an der BAB A 93. Dort wurde zurückliegend eine Vielzahl von Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen festgestellt. Nach einer verstärkten Überwachung, auch durch die Sicherheitswacht, hörten die Taten auf. Erfreulicherweise haben sich die Zahlen im Bereich der Sachbeschädigungen an Kfz erheblich von 27 auf 9 Taten reduziert.

Das Verkehrslagebild (ohne Unfälle auf den Autobahnen) fiel im Jahr 2020 ebenfalls positiv aus, wenngleich der Rückgang der Verkehrsunfallzahlen um rund 12 % nicht ganz den Reduktionswert für den gesamten Landkreis Regensburg erreicht.

Die Verkehrsunfälle gingen von 212 auf 186 zurück. Erfreulicherweise ereignete sich erneut kein tödlicher Verkehrsunfall im klassischen Straßenverkehr, sodass wir nun auf einen zehnjährigen Zeitraum ohne Unfalltoten zurückblicken können (ohne Autobahn).

Leider verzeichneten wir im Juli einen Bahnunfall an einem unbeschrankten Bahnübergang unweit der Fähre Matting. Ein 79jähriger Fahrradfahrer kam ums Leben, als er auf einem Schotterweg die Gleise queren wollte und dabei von einem Zug erfasst wurde. Der Unfall wurde aufgrund der örtlichen Zuständigkeit jedoch von der PI Nittendorf bearbeitet.

Rechnet man die Autobahnunfälle (BAB A 3 und A 93) mit hinzu, ergibt das Ergebnis eine Reduzierung von 454 auf 376 Verkehrsunfälle. Die entspricht einem Rückgang um rund 17 %, was in etwa den Landkreiswert entspricht. Mit 86 (99 mit BAB) Wildunfällen repräsentiert diese Unfallart einen nicht unerheblichen Anteil am Gesamtunfallgeschehen.

Fazit:
Die Entwicklung gibt weiterhin keinen begründeten Anlass zur Sorge. Ich kann auch für das vergangene Jahr das Fazit ziehen, dass die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der PI Neutraubling und damit auch in Pentling im Hinblick auf die Kriminalitätsbelastung weitgehend unbelastet und sicher leben können.

Dies ist nicht nur ein Verdienst der Sicherheitsbehörden, sondern auch der Tatsache geschuldet, dass der weitaus größte Teil unserer Bürgerinnen und Bürger ein rechtstreues und pflichtbewusstes Verhalten an den Tag legt.

Das Verkehrsgeschehen verlief bis auf den tödlichen Bahnunfall ebenfalls unauffällig. Inwieweit die Rückgänge der Kriminalitäts- und Verkehrsunfallzahlen auf pandemiebedingte Einflüsse zurückgeführt werden können, werden erst die Folgejahre zeigen.
Gerade die zahlreichen und teils sehr belastenden Einschränkungen während der Pandemie hatten bei manchen die Befürchtung geweckt, dass es in diesem Zusammenhang zu negativen Auswirkungen auf die Sicherheitslage kommen könnte. Dies war im Zuständigkeitsbereich der PI Neutraubling ganz sicher nicht der Fall. Die Verstöße gegen die Vorschriften und Auflagen, die im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Pandemie getroffen wurden, hielten sich in überschaubaren Grenzen.

Auch bei den Versuchen ältere Menschen mit fingierten Telefonanrufen und Haustürbesuchen zu betrügen können wir keine Entspannung feststellen. Diese unerträgliche Masche hat sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Kriminalitätsgeschehens entwickelt und auch im vergangen Jahr gelang es den perfiden Tätern in einigen Fällen erfolgreich Beute zu machen.

Daher bitte ich erneut nicht nur unsere Senioren*innen um eine erhöhte Aufmerksamkeit, sondern wende mich auch an deren Familien und sonstige Personen aus ihrem Umfeld.

AKTUELLER HINWEIS: Pentling – Jagdrevier verwüstet

Seit Beginn des Jahres gingen Unbekannte im Gemeindegebiet Pentling und Bad Abbach in einem Gemeinschaftsjagdrevier immer wieder mehrere Hochsitze an. Über die Osterfeiertage wurden erneut fünf Hochsitze massiv beschädigt oder umgeworfen. Darüber hinaus legten die Täter eine erhebliche kriminelle Energie an den Tag, indem sie nicht davor zurückschreckten, einzelne Sprossen anzusägen und damit die Jagdberechtigten in Gefahr zu bringen.

Personen, die seit Anfang des Jahres in den Bereichen Pentling, Matting, Graßlfing und Oberndorf unterwegs waren und womöglich entsprechende Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten sich mit der Polizeiinspektion Neutraubling unter der Rufnummer 09401-9302-0 in Verbindung zu setzen.

An den Anfang scrollen